Interview Herr Rieck (29. November 2016)

Alexandru Niculescu: Herr Rieck, erzählen Sie uns etwas von Ihnen, zum Beispiel, wo Sie geboren sind, wo Sie studiert haben und in welchen Städte Sie noch tätig waren.
Holger Rieck: Also geboren bin ich in Schwerin, ich bin ein „Schweriner“; Schwerin, Hauptstadt von Mecklenburg-Vorpommern, habe dann studiert in Magdeburg und wurde dann versetzt nach Neu-Brandenburg, wo ich als Leiter einer Kleinstadtschule gearbeitet habe. Vorher war ich im Ausland, 1995 zuerst in Chile, bis 2003, danach in Kolumbien von 2006 bis 2011 und seit 2016 dürft ihr mich hier ertragen.
Alex N.: Danke für die Antwort, ich werde jetzt meine nächste Frage stellen, und zwar: Mit welchen Vorurteilen mussten Sie vor der Reise nach Rumänien kämpfen, was haben Ihre Familie, Ihre deutschen Freunde und Kollegen dazu gesagt.
Holger Rieck: Komische Frage. Gar keine Vorurteile. Ich kannte Rumänien von meiner Hochzeitsreise zu DDR-Zeiten. Wir waren hier in Bukarest, sind dann aber nach Bulgarien gefahren, Russe, Silistra haben wir gemacht… Die Städte kennt ihr ja… Vorurteile hatte ich keine. Also es gibt für mich keine Vorurteile, dafür habe ich zu lange im Ausland gelebt, weil man sich als Ausländer, auch als Deutscher, im Ausland gegen Vorurteile wahren muss, gibt es für mich in Deutschland keine Vorurteile gegen Rumänen, Polen, oder sonst was. Also Spruche wie „Heute gestohlen, Morgen in Polen“ und so weiter finde ich irgendwie nicht so prägend und ich denke auch, dass die Welt es wesentlich leichter hätte, wenn es sehr viel mehr Leute gäbe, die hier und da mal eine Zeit lang im Ausland leben. Einfach Ausländer selbst sind.