Junge Europäische Sommerschule 2021

Vom 11. bis zum 24.07.2021 fand in Weimar die Junge Europäische Sommerschule statt. Neben Teilnehmern aus Deutschland und Griechenland gehörten auch Schüler unserer Spezialabteilung dieses Jahr zu den Beteiligten.

Die Erfahrungsberichte von Alexandra Chiripuci (11C) und Victor Fodor (10C) lesen Sie hier:

Alexandra Victoria Chiripuci:

» Weimar ist eine Stadt in Thüringen, die Kulturhauptstadt Europas genannt wurde.

Sie ist nicht nur durch ihre berühmte Bewohner, wie Goethe und Schiller weltbekannt geworden, sondern auch durch seine unglaubliche reiche Geschichte.

“Goldene Zeitalter” genannt, wurde Weimar unter der Regentschaft der Herzogin Anna Amalia und ihres Sohnes Herzog Carl August geprägt.

Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts war der Beginn der “Weimarer Klassik”; dieser Begriff verbindet die gemeinsame Schaffensperiode (von 1794 – 1805) der bekannten Dichter und Denker, Goethe, Schiller, Herder und Wieland.

Außerdem gilt die künstliche und kulturelle Stadt auch als Gründungsort des staatlichen Bauhauses. Dieses wurde 1919 von Walter Gropius als innovative Hochschule für Kunsthandwerk und Design gegründet und sollte die bedeutendste des 20. Jahrhunderts werden.

Im Jahre 1919 ereignete sich ein anderer Meilstein der Weimarer Geschichte; als Folge der Nationalversammlung wurde die Stadt als “Weimarer Republik” bis 1933 bezeichnet .

Die kulturelle Bedeutung Weimars über die Jahrhunderte brachte der Stadt in der Zeit des Nationalsozialismus besondere Aufmerksamkeit.

Ein dunkleres Kapitel der Stadtgeschichte betrifft das Konzentrationslager Buchenwald, einer der größten Konzentrazionslager, das in Deutschland betrieben wurde. Dieses wurde auf dem Ettersberg bei Weimar errichtet.

Ich werde jetzt aufhören, die gesamte Geschichte Weimars zusammenzufassen, da Sie diese Informationen im Internet finden können.

Trotzdem würde ich meine erstaunliche Erfahrungen in Weimar und Oßmannstedt erzählen; was ich gelernt habe, was für Freundschaften ich gebunden habe und warum ich Weimar so lieb habe.

Seit dem ich in Oßmannstedt angekommen bin wusste ich, dass ich wunderbare Menschen kennenlernen werde und mich mit ihnen anfreunden würde…und das ist auch passiert.

Mit meiner Mitbewohnerin Jasmin habe ich eine Freundschaft sofort begonnen, gleich auf dem Weg von Bahnhof zum Wielandgut, und einen halben Tag später war ich auch mit Julian schon unglaublich gut befreundet. Am Ende des ersten Tages sprachen wir miteinander, als würden wir uns schon unser ganzes Leben lang kennen.

Nach den ersten Tagen hat die eigentliche Arbeit begonnen. In der erster Woche sind wir in den Studienzentrum der Herzogin Anna Amalia eingetreten und haben begonnen uns für den kreativen Projekt, den wir in Gruppen gemacht haben vorzubereiten. Wir haben eine Menge Informationen, aus den scheinbar unendlich vielen Büchern, die uns zur Verfügung standen gesammelt und langsam langsam unsere kreative Projekte erstellt/geschafft.

Wenn wir nicht recherchierten, hatten wir Faust-Seminare oder besichtigten wir Museen und die wichtigsten Orte Weimars, wie das Goethe- und das Schiller-Wohnhaus, Buchenwald und die Anna-Amalia Bibliothek.

Wir haben während den zwei Wochen nicht nur gearbeitet!

In der freien Zeit dürften wir allein oder in Gruppen durch Weimar spazieren gehen, im Park ausruhen, Kaffe trinken oder mehrere Museen besuchen.

Das habe ich also getan. Ich würde meine Kamera und meine Freunde mitnehmen oder alleine herumlaufen und die Stadt entdecken.

Ich beschloss, so viel wie möglich zu besichtigen, und so sah ich jede Ecke der Stadt zu Fuß, natürlich. Ich hatte die Möglichkeit und den Glück das Weimar-Museum und das Bauhaus-Museum mir anzusehen.

Am meisten hat mich die Ausstellung “Ich hasse die Natur!” beeindruckt.

Sie stellte die Beziehung zwischen Mensch und Natur in den Vordergrund und führte durch die eindrucksvollen, innovativ gestalteten Exponate zum Nachdenken über die Zukunft von Mensch und Natur an.

Es hat mich sprachlos gemacht und ich kann sagen, dass es eine der schönsten Ausstellungen war, die ich je gesehen habe.

Wenn wir nach einem anstrengenden Arbeitstag, der mit Erholung und Vergnügen verbunden war, ins Wielandgut zurückkehrten, speisten wir im Innenhof des Schriftstellerhauses zusammen.

Manchmal entspannten wir uns auf der weitläufigen Wiese des riesigen Hofes, der in ein Wäldchen überging. Wir haben getanzt, gesungen, und einmal haben wir sogar in der Ilm gebadet.

Abends saß ich mit Julian und Jasmin immer noch auf dem Feld in der Natur, hörten uns Musik an, schauten uns den Mond und die Sterne an, um den Großen Wagen zu entdecken.

Ich hatte Momente und Erfahrungen, die ich mit anderen Menschen nie hatte und auch nie haben werde. Wir sind so nahe in einer sehr kurzen Zeit gekommen und dafür bin ich dankbar.

Bis am Ende der Zeit zusammen, sind wir uns alle als Gruppe näher gekommen, zusammen gelacht und erzählt.

In diesen Wochen habe ich einige der schönsten Erinnerungen erlebt!

Neben den Freundschaften und dem, was ich gelernt habe, hat mich das Leben in Deutschland, das überraschend gute Wetter und die Freiheit, die uns gewährt wurde, beeindruckt. Die Menschen, die ich in dieser Zeit begegnet habe und deren Lebensgeschichte und Ereignisse sehr beeindruckend waren, haben ihre Spuren in meiner Seele hinterlassen.

Ich werde dafür immer dankbar sein!

Der Kulturschock war groß, das muss ich zugeben, aber die Menschen, die Erfahrungen und der Respekt voreinander haben mich fasziniert. Jetzt fühle ich mich näher zur deutschen Kultur und dem Volk als zuvor.

Der Geruch von Kunst und Kultur in Weimar ist so stark in meine Atemwege gedrungen, dass ich diesen Duft nicht vergessen kann (und sicher nicht will). Ich werde sowohl die Kunst und die Berührung des “Geistes der deutschen Klassik” als auch die Menschen und die gewonnene Erkenntnisse immer im Kopf behalten. «

Victor Valentin Fodor:

»Ich bin der Meinung, dass Menschen die Liebe für das Wissen haben. Ich fühle mich besser, wenn ich etwas Neues lerne und wenn ich mehr weiß. Die Macht und die Qualität einer Person betrachte ich auf dieser Weise. Deshalb war das Studienzentrum der Herzogin Anna Amalia Bibliothek die schönste Wissensquelle. Die zwei Wochen, die ich in Oßmannstedt und in Weimar mit Hilfe der Jungen Europäischen Sommerschule verbracht hatte, waren die schönsten zwei Wochen dieses Sommers, weil ich neue Menschen kennengelernt habe und mehr über die deutsche Kultur, Literatur und Geschichte erfahren habe, da wir Faust-Seminare hatten und viele Museen, wie das Goethe-Wohnhaus, das Schiller-Wohnhaus, das Franz-Liszt-Haus, das Römische Haus, Goethes Gartenhaus, Buchenwald, das Weimar-Museum, das Bauhaus-Museum, die Weimarer Fürstengruft, die russisch-orthodoxe Kirche in Weimar und das Stammhaus der Herzogin Anna Amalia Bibliothek besucht haben. Ohne Erlebnis kann man nichts Neues erfahren, so denke ich persönlich. Die praktische Lebenserfahrung soll in guter Beziehung mit dem Lesen sein. Man muss auch etwas Lebendiges sehen und fühlen und nicht nur lesen. Während Schiller nur bis nach Berlin am weitesten reiste, war Goethe auch in Italien, so dass er mehr als ein Buchmensch charakterisiert sein kann. Deswegen waren das Lesen in der Bibliothek, die Besichtigung der Museen und die Seminare im engen Zusammenhang. Als ich das Studienzentrum und die Bibliothek mit Zehntausenden von Büchern sah, war für mich die erste Frage, wie lange würde ich brauchen, um alles zu lesen. So viele Bücher waren faszinierend. Eine andere Frage, die jetzt nicht rhetorisch ist, war diejenige, ob man alles aus den Büchern der Bibliothek erfahren kann. Das haben wir selbstverständlich versucht, indem wir uns für das kreative Projekt vorbereitet haben. Das Thema war Auerbachs Keller, die bekannte Szene aus dem Faust. Obwohl es nur um eine Szene ging, haben wir nicht weniger als 20 Bücher darüber gefunden. Das ist eine Menge für ein winziges Teil der Literatur von Goethe beziehungsweise der ganzen deutschen Literatur. In der Bibliothek gibt es auch fremde Schriftsteller, die übersetzt wurden, Fachbücher, Romane, Magazine, Zeitungen und alte Tagebücher. Alles hat mich erstaunt. Außer der schönen Stadt mit allen Museen und mit der Bibliothek, war das Wielandgut in Oßmannstedt auch ein Grund von Freude und von Stolz. Zwei Wochen im Haus eines Dichters zu wohnen, ist schon besonders. Damit habe ich alles kurz gesagt und beschrieben. Wenn mich aber jemand über meine Erfahrungen in Weimar fragt, dann kann ich auch mehr als zwei Stunden darüber sprechen.«

Weitere Informationen und Berichte über die Junge Europäische Sommerschule finden Sie auf der Website der Gesellschaft Anna Amalia Bibliothek e.V.