Școala altfel – Einblicke in die Projektwoche an der DSA

Școala altfel (“Schule mal anders”), das bekannte Programm des rumänischen Bildungsministeriums, dass den Schüler:innen landesweit die Möglichkeit geben soll, einmal ganz frei von Noten, Bildungsvorgaben und jeder anderen Form von Stress ein Projekt ihrer Wahl zu besuchen und ihren Interessen zu folgen, wurde dieses Jahr endlich auch wieder an der DSA in Präsenz angeboten. Die Schüler:innen konnten zwischen historischen Exkursionen, eigenständigem filmischen Arbeiten, sportlichen Aktivitäten und zahlreichen weiteren Projekten, welche die Lehrkräfte organisiert hatten, wählen. Unsere DSA-Schülerreporter:innen geben hier Einblicke in fünf unterschiedliche Angebote. Schon jetzt steht wohl fest: Die Begeisterung für die Projektwoche war auf allen Seiten groß – wir freuen uns jetzt schon auf das nächste Mal und danken unseren Schreiber:innen dafür, dass sie uns diese Einblicke ermöglichen!

Projekt I : Laufkurs für Anfänger – der kurze Weg zu mehr Gesundheit im Alltag

In der „Scoala altfel“ nehmen die Gymnasiasten des Deutschen Goethe Kollegs an verschiedenen Kursen der DSA teil. Einer von ihnen ist „Laufkurs für Anfänger”, von Herrn Merz organisiert. In dieser Woche sollen die Schüler lernen, wie sie auf eine einfache und gesunde Art und Weise ihren Lebensstil positiv verändern können. Um mehr Informationen darüber zu erhalten, haben wir mit eine der Teilnehmerinnen, Anne Borda, ein kurzes Interview geführt.

Reporter: Warum hast du dieses Projekt gewählt?

Anne: In der letzten Zeit hatte ich eine sehr arbeitsreiche Periode mit Tests und Abschlussarbeiten und für Sport hatte ich fast keine Zeit. Dieses Projekt war die perfekte Gelegenheit, um vom Lernen abzuschalten und Stress durch Bewegung abzubauen.

Reporter: Wie verläuft die Aktivität?  

Anne: Das Ziel ist für uns, die Anfänger-Gruppe, mehr Joggen zu können und uns mehr zu bewegen. Wir begannen mit Stretching- und Kraftübungen. Das dauerte ca. 15 Minuten. Herr Festring und Herr Merz haben uns ein paar Trainingseinheiten vorbereitet. Wir hatten 36 Übungen und könnten eine davon wählen. Ich habe die erste gewählt, weil sie die einfachste war. Meine Freunde und ich haben die Aufgabe bestanden. Am Mittwoch waren wir im Tineretului Park. Wir haben eine neue Trainingseinheit auf der Laufbahn gemacht, nachdem wir uns aufgedehnt haben. Wir haben fünf Mal 3-Minuten-Intervalle gemacht und hatten dazwischen jeweils eine Minute Pause. Auf der anderen Seite hatten wir ein Tag für das Selbststudium am Dienstag. Wir mussten eine Einheit selbst oder mit Freunden machen. Die Ergebnisse mussten wir auf Classroom hochladen.

Reporter: Wie findest du die Stimmung der Gruppe?

Anne: Mir gefällt die Gemeinschaft. Die Menschen sind sehr freundlich. Dadurch ist die Stimmung für das Laufen passend.

Reporter: Hast du Fortschritte gemacht?

Anne: Ich persönlich habe das Gefühl, mich weiterentwickelt zu haben. Erstens fällt mir das Laufen nicht mehr schwer, im Gegenteil, es fällt mir leicht. Natürlich bin ich noch nicht Usain Bolt. Nicht einmal annähernd, aber was ich sagen möchte, ist, dass ich meine Zeit nicht verschwende. Ich mache Fortschritte in Bezug auf meine körperliche Ausdauer und das gefällt mir.

Reporter: Hat dir dieses Projekt gefallen?

Anne: Mir hat diese Aktivität sehr gefallen und ich hoffe, dass solche Laufveranstaltungen auch in der Zukunft organisiert werden.

Reporter: Führt dich dieses Projekt zu einem gesunden Lebensstil?

Anne: Ja! Es hat meine Perspektive auf das Laufen verändert. Laufen gefällt mir jetzt, obwohl ich es am Anfang nicht gemocht habe und ich will das Laufen fortsetzen. Dieser Kurs hat mich überzeugt, das Laufen in meinem Alltag einzubauen.

Bewegung! Schwitzen! Und nicht zuletzt Spaß! Diese Woche haben die Schüler einen neuen Lebensstil entwickelt, der ihr Selbstvertrauen und gleichzeitig ihre soziale Kompetenz vorangebracht hat. 

 Verfasserinnen: Suzana Moarcas, Anisia Stefanescu, Iris Rogojina

Projekt II: Laufkurs für FortgeschritteneDas Entzünden der olympischen Flamme

Laufen, Laufen, Laufen! „Wir erholen uns nicht im Laufe der Zeit, sondern in der Zeit in der wir laufen.“  Die DSA befördert in der Projektwoche „Scoala Altfel“ dieses optimistische Motto durch das ganzheitliche 5 km Training in der Natur. Daher haben wir einen der Läufer (Nick Olteanu; 10B) im Tineretului Park zu einem Interview gebeten!

Die Läufergruppe – ein eingeschworenes Team!

Reporter: Hallo Sportsfreund, ich fühle eine besonders positive Stimmung hier, die mich irgendwie angelockt hat! Kann ich dich für zwei Minuten von deinem intensiven Training für ein Interview aufhalten?

Nick: Jawohl, das ist die perfekte Gelegenheit, um eine Pause zu machen. Doch es soll nicht lange dauern, da ich mein Tempo nicht verlieren möchte.

Reporter: Wunderbar! Dann sollen wir rasch auf den Punkt kommen. Was bringt dich heute in den Tineretului Park während dieses ungünstigen Wetters?

Nick: Egal unter welchen Bedingungen, ich bin motiviert mit meinen Freuden zu laufen. Laufen stellt eine Priorität für mich dar!

 Reporter:  Doch wer koordoniert dieses Projekt und wie wurde es von euch, den Jugendlichen, wahrgenommen?

Nick: Der Leiter dieses Schulprojektes ist unser Mathelehrer, Herr Benedikt Festring. Wir alle betrachten ihn als ein Vorbild und eine Inspiration, da er an zahlreiche Marathons teilgenommen hat.  Um deine zweite Frage zu beantworten, als wir diesen Projektvorschlag gesehen haben, waren wir ganz überrascht und gleichzeitig begeistert, dass wir die Zeit während „Scoala Altfel“ in der Harmonie der Natur zusammen genießen zu können.

Reporter: Großartig! Ich spüre eine spannende Denkweise im Vergleich zu anderen Schulen aus Rumänien. Zudem bin ich neugierig zu erfahren, ob und wie ihr eure sportlichen Ergebnisse festhaltet?

Nick: Wir werden von einer neuen App, „Strava“, begleitet. Mit Strava wird unser Smartphone zum Fitness-Tracker und GPS-Routenplaner. Mithilfe der App haben wir alle Daten auf einen Blick, wie z.B. die Herzfrequenz, Kalorien, Laufwege und die Distanz. Alles auf einmal! Zum Beispiel haben wir heute 5.37 km geschafft. Insbesondere gefällt mir persönlich die Tatsache, dass ich diese Leistung auch mit meinen Freunden in der App teilen kann.

Die App “Strava” begleitete die Gruppe digital.

Reporter:  Hoho, ich stehe also neben einem zukünftigen Kandidaten für die Goldmedaille der Olympischen Spiele. Zusammenfassend bin ich noch neugierig zu erfahren, ob diese Aktivität für dich eine Verpflichtung, ein Vergnügen oder ein Wettbewerb darstellt.

Nick: Ehrlich gesagt bin ich sehr zufrieden mit meiner Entscheidung, da sie uns allen Freude bringt. Was kann denn geiler sein, als eine gesunde und produktive Aktivität zu deutschen Rap-Hits? Wir hoffen, dass Projekte dieser Art, die unsere Entspannung fördern, öfter in der deutschen Spezialabteilung des Goethe-Kollegs auftauchen werden.

Reporter: Vielen Dank für deine spannende Beschreibungen und viel Spaß bei den Olympischen Spielen 😉!

Spaß an der Bewegung!

Verfasserinnen: Erika Rata, Sophia Popescu

Projekt III: Kunst (Art Nouveau) – Jugend zeichnet im Jugendstil

Das Kunstprojekt von Frau Croitoru hat eine Vergangenheit von über 15 Jahren am Deutschen Goethe-Kolleg. Dadurch haben viele Schüler ihre Leidenschaft für Kunst gefunden, da Frau Croitoru den Kindern die Wichtigkeit der Kunst gezeigt hat. Während der Pandemie ist es nicht mehr möglich gewesen an diesem Projekt teilzunehmen, so dass ein Bruch in der Kontinuität dieser Initiative entstanden ist, da jüngere Generationen nicht die Möglichkeit gehabt haben, dabei zu sein. Darum hat es jetzt in 2023 eine besondere Bedeutung. Viele Kinder aus verschiedenen Klassen sind in der „Scoala Altfel“-Woche Teil dieses Kunstprojektes gewesen. Das Thema dieses Jahres ist „Art Nouveau“, eine Epoche, die an besondere Popularität während der Jahre 1890-1910 hatte. Somit haben die Kinder auch etwas über die Geschichte der Kunst erfahren.

Die Kunst erobert das Klassenzimmer

Das Kunstprojekt findet im Raum 24 statt. Hinter dieser Tür sind viele begabte Künstler, die an ihren Art Nouveau-Gemälden arbeiten. Der Raum ist von einer kreativen Stimmung umgegeben, da jeder Schüler frei auswählen kann, was er malen will. Wir haben uns mit zwei Schülern aus der 12. Klasse unterhalten, die uns einen Einblick sowohl in ihre Motivation als auch in die Zielen dieser Initiative gegeben haben.

Wir haben Ioana Pufan, Schülerin aus der 12C, über ihre Motivation hinsichtlich dieses Projektes gefragt, sodass sie uns berichtet hat, warum sie sich für das Kunst-Projekt beworben hat. Schon als Kind hat Ioana eine starke Leidenschaft für das Malen entwickelt und hat in diesem Zuge mehrmals auch Kurse von Frau Croitoru besucht. Im letzten Jahr hatte die Schülerin infolge des vollen Lehrplans nicht mehr so viel Zeit für ihr Hobby, das Zeichnen, sodass dieses einwöchige Projekt die beste Option für sie war.

Ioana Pufan arbeitet an ihrem Gemälde

„Ich war sehr begeistert, meine künstlerischen Fertigkeiten anzuwenden”, beschreibt uns Ioana ihre Sicht auf das Projekt. Außerdem erschien das Thema „Art Nouveau“ faszinierend für sie, da sie schon zuvor eine Neigung zu diesem Stil hatte.

Mihnea Zemba aus der 12B berichtet außerdem über die Wichtigkeit der Förderung solcher Kunstprojekte in den rumänischen Schulen. Er hat uns einen kurzen Bericht gegeben, wobei er über die Rolle der Kunst während der Jugendzeit unserer Eltern erzählt hat: „Unsere Eltern haben in einer Gesellschaft gelebt, in der die Kunst keine besondere Wichtigkeit gehabt hat. Deswegen sind sie heutzutage auch nicht bereit, ihre Kinder zu motivieren, im künstlerischen Bereich zu arbeiten“. „Deswegen brauchen wir solche Projekte“, meint er. Zum Beispiel ist er auch als Kind ein Teilnehmer gewesen, wobei er als Schüler der 7. Klasse die Kunstwerke derjenigen aus der 12. Klasse bewunderte. Somit wurde seine Motivation, sich künstlerisch zu verbessern, gesteigert. Wir können deshalb sehen, wie wichtig es ist, dass man sich gegenseitig positiv beeinflusst.

Mihnea Zemba bei der Arbeit

Das Kunstprojekt hat uns gezeigt, wie bedeutend es ist, die Kunst und Kultur in Schulen zu unterstützen und in welchem hohen Maße sie die Kreativität der Schüler verstärkt. Kunst ist ein Mittel, wodurch Menschen ihre Geschichte kennenlernen können und wodurch sie als „Kulturmenschen“ gebildet werden können. Wir hoffen, dass dieses Projekt die Neugierde und den Mut unserer Schüler weckt, sich künstlerisch auszudrücken.

Durch die Vielfalt von spannenden Projekten in dieser Woche würden wir sagen, dass es eine sehr inspirierende Periode für uns war, indem die Schüler aus der Spezialabteilung ihre schöpferische Fähigkeiten weiterentwickelt haben.

Zeichnungen aus dem Projekt

Verfasser: Iulia Cristea und David Rizea (12C)

Projekt IV: Filme selber produzieren – Die Schule wird gruselig!

Die Antwort, die wir auf diese Frage bekommen haben, haben wir sehr interessant gefunden. Bei Herrn Wulff im Projekt werden Kinder aus derselben Klasse (oder gemischt) in Gruppen eingeteilt, die danach auf einem Projekt arbeiten, das etwas mit Film oder Fotografie zu tun hat. Eine der wichtigsten Aufgaben dieses Projekts ist, einen Trailer herzustellen. Am Ende des Projektes werden alle Materiale auf der Seite der DSA hochgeladen und alle können die Ergebnisse der Schüler anschauen.

Es wurde spannend im Filmprojekt…

Erster Teil: Eine Szene verfilmen

Am ersten Tag des Projekts sollten die Gruppen alleine in einem Klassenraum arbeiten. Sie sollten eine Geschichte aus Fotos erstellen. Die Geschichte handelte von einer Person (uns wurde nicht gesagt, wer es war), die etwas schrieb. Diese erste Person wurde von einer zweiten Person konfrontiert. Die Hauptidee war, zu zeigen, dass die erste Person versucht, das Geschriebene vor der zweiten Person zu verstecken. Eine wirklich tolle Idee finden wir – einen Film aus Fotos herzustellen, ohne Geräusch oder Bewegung eine Geschichte zu erzählen.

Jeder Schritt beim Filmprozess muss sorgfältig geplant werden!

Zweiter Teil: Einen Trailer erstellen

Die Jugendliche wurden wieder in Gruppen eingeteilt und sollten einen Trailer herstellen. Die Gruppen waren gemischt und alle sollten ein anderes Thema bearbeiten. Die Gruppen hatten mindestens drei Mitglieder. Zwei der Personen waren Schauspieler und die übrige Person übernahm die Regie. Ein Thema konnte etwa so aussehen: Einige Gruppen haben in der Schule und im Hof gefilmt, aber andere hatten weiterführende Ideen und sie gingen aus der Schule, um zu filmen. Sie hatten zwei Stunden für die Dreharbeiten – gerade genug für einen Trailer! Am Ende des Tages haben die Gruppen die Trailer angeschaut und Herr Wulff hat ihnen Ratschläge gegeben, um sie besser zu machen.

Die Aufträge zum Erstellen der Filme ließen die Schülern viel Raum für Kreativität

Dritter Teil: Der letzte Trailer – Literaturvortrag

Für den letzten Trailer haben die Kinder das Thema über ein literarisches Werk als Vorlage genutzt. Sie haben dies in Eigenregie durchgeführt, in den Gruppen, in denen sie am ersten Tag gearbeitet haben. Am Ende des Projektes erhielten die Kinder so spannendes Wissen über die Filmproduktion. Sie hatten viel Spaß und erstellten tolle Filme, die Sie hier anschauen können! Viel Spaß!


Trailer zu “Corpus Delicti”: https://youtu.be/OU4u2ZNf72k

Trailer zu “Ballade vom Nachahmungstrieb“: https://youtu.be/lR41999AV9E

Trailer zu “Die Räuber“: https://youtu.be/kmCgz7yzVl0

Trailer zu “Das Parfüm“: https://youtu.be/_w2w_oTxKZc

Verfasserinnen: Ruxandra Mosneanu, Iulia Petuhov

Projekt V: Kreatives Schreiben – Schreibprozess ohne Stress

Stellen Sie sich vor, Sie gehen in Ihre Schule und Ihre Aufgabe besteht darin, Ihre Vorstellungskraft zu nutzen, um Kunstwerke zu schaffen. Wäre das nicht ideal? Genau das ist eine Woche lang im Projekt: Schrei(b)versuch(t) passiert.

Im Klassenzimmer warten auf die Schüler sowohl ein Stuhlkreis als auch eine Vielfalt von Inspirationsquellen – Zitate, Postkarten, kurze Sätze und Bücher stehen ihnen zur Verfügung. Die Aufgabe der Schüler besteht darin, über Schreiben zu reflektieren und selbst unterschiedliche Schreibversuche zu unternehmen. Brainstorming gehört auch dazu: Unter der Begleitung des Lehrers wird den Schülern mehr über Schreiben und Kreativität beigebracht – dies fördert die Selbstsicherheit der Schüler. Obwohl von derselben Ursprungsidee ausgehend – beispielsweise von einem Schrei – sind alle Ergebnisse unterschiedlich voneinander. Langeweile ist wie ein Fremdwort für diesen Kurs, man wartet ungeduldig auf das nächste Wort jedes Teilnehmers, um die weitere Entwicklung der Handlung zum Beispiel einer Kurzgeschichte zu erfahren. Selbst vor dem Kreis der Teilnehmenden zu präsentieren, ist eine Möglichkeit, für die man sich glücklich schätzt, denn man kann frei mitteilen, was man sich ausgedacht hat, und man ist sich sicher, dass andere dem Vortrag aufmerksam zuhören. Hier geht es um keine Grenzen, keiner muss bestimmte Inhalte eines Erwartungshorizonts pointieren, sondern hier ist es umso spannender/besser, je mehr die Ergebnisse einen überraschen, oder inspirieren, oder nachdenken lassen. So verläuft ein gewöhnlicher Tag aus der Projektwoche beim “Kreatives Schreiben”.  Es war überraschend, dies alles in der Schule zu erleben.

Es wurde viel gelesen, gedacht und geschrieben bei den jungen Literat:innen!

Um die Idee des Projekts besser zu verstehen, haben wir zuerst mit Herrn Goldbeck, dem begleitenden Lehrer, gesprochen und ihm ein paar Fragen zur Gestaltung des Projekts gestellt. Als Erstes gab er an selbst „sehr gerne kreativ“ zu schreiben, was sein Engagement und seine Bereitschaft, diese Leidenschaft zu teilen, erklärte. Als weiteren Grund für die Entstehung dieses Projekts erwähnte er das gestörte Gleichgewicht zwischen wissenschaftlichem und literarischem Schreiben, wobei das erste in der Schule „sehr stark“ im Vordergrund stehe. Darum hatte Herr Goldbeck vor, den Teilnehmenden die Gelegenheit anzubieten, sich möglichst expressiv durch kreatives Schreiben zu äußern. „Erwartungen hatte ich gar keine, aber die Hoffnung, dass sich einige von den Schüler:innen auf ein paar Experimente und Versuche mit dem Schreiben einlassen können“, berichtet Herr Goldbeck, womit er unserer Meinung nach die „Schule mal anders“ passend beschrieb, da diese Projektwoche einen innovativen Versuch darstellt, allen Schülern etwas Neues beizubringen. Das Ziel des Projekts kann man knapp zusammenfassen: „Spaß am Schreiben zu wecken und zu erhalten“. Beim „Kreativen Schreiben“ liegt der Fokus auf einer entspannenden Weise, Texte zu schöpfen, ohne dass man sich wegen einer Bewertung unter Druck gesetzt fühlt. Letztendlich hat Herr Goldbeck seinen Wunsch ausgedrückt, „den Teilnehmenden möglichst ein kleines kreatives Versuchsfeld und „ein Mini-Textzuhause zu bieten.“

Die nächste Person, mit der wir sprechen konnten, ist die Teilnehmerin Suzana Moarcaș aus der 10. Klasse, mit dem Spitznamen Suzi. Sie war ehrlich und gestand uns, dass Literatur nicht ihre Stärke sei. Genau aus diesem Grund hat sie sich entschieden, an dem Kurs teilzunehmen. Sie will, dass Literatur außerhalb der Schule ihr Freund wird und mehr Vertrauen in ihre literarische Seite gewinnen. Sie beschrieb die Atmosphäre in Herrn Goldbecks Unterricht als „spannend“. Als sie gefragt wurde, was sich in ihrer Vision des Schreibens geändert habe, gab sie an, dass sie mehrere Höhepunkte des Schreibens entdeckt habe, die sie faszinieren und deswegen will sie von nun an dem Schreiben mehr Zeit widmen. Suzi hat ihr Ziel erreicht. Sie fühlt sich nicht kreativer, hat aber das Gefühl, entdeckt zu haben, wo sie ihre Inspiration bekommen kann, wenn sie sie braucht. Das ist das Wichtigste: Immer offen sein, Neues zu lernen, ohne davor Angst zu haben. Genau das hat Suzi getan. Sie ist sich bewusst, dass sie nicht unbedingt eine Berufung zur Literatur hat, aber weil sie Mut bewies, entschied sie sich für diesen Kurs. Ihre Entschlossenheit und ihr Anstreben halfen Suzi, sich literarisch zu entwickeln.

Eine kleine Auswahl an Schreibinspirationen wurde den Teilnehmenden zur Verfügung gestellt

Iris Rogojina aus der 10. Klasse beschreibt diesen Kurs wie folgt: „ein einzigartiges Erlebnis“. Iris will ihre Grenzen beim Schreiben überwinden. Sie glaubt, dass diese Ausdrucksform ideal ist, um Emotionen zu vermitteln und die eigene Kreativität auf die Probe zu stellen. Weil sie gerne über sich hinauswächst, hat sie ihr Herz in beide Hände genommen und sich für dieses Projekt angemeldet. Iris erklärt sich zufrieden mit dieser Entscheidung und bezeugt, dass sie das, was sie hier lernt, woanders nicht lernen könne. Das liegt ganz klar an der Vielzahl von innovativen und kreativen Ideen, die Herr Goldbeck vorbereitet hat.

Es ist nicht überraschend, dass die Teilnehmer dieses Projekts das Schreiben als eine freie und zugängliche, drucklose Tätigkeit betrachten. Die Projektwoche zeigte eben auch uns, den Journalisten, dass Schreiben nicht nur mit einer Hausaufgabe assoziiert werden kann, sondern auch als Therapie, als Ausdruck gelten kann. Anhand der Meinungen der befragten Teilnehmer lässt sich das Projekt „Kreatives Schreiben“ klar darstellen: Der richtige Ort für kreative Menschen, um „Erfahrungen, Ideen, Gedanke und Texte miteinander zu teilen oder ganz für sich zu behalten“.

VerfasserInnen: Elisia Balotescu, Ioana Mancas, Mihai Colita